PETER SCHERER - DON LI / THAT LAND << BACK

2009 / DISC TOTAL TIME 51.18

Produced by Peter Scherer and Don Li



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Don Li - Clarinet

Peter Scherer - Electronics

Aus dem Nichts ein Klang. Schwebend und fortschreitend reiben und reihen sich Töne aneinander. Vergehen und verglühen wieder. Ein Lichtstrahl hier, ein sanfter Windstoss dort. Blaues Eis knirscht. Ein Vogel schwingt sich in die Luft und zieht seine Kreise. Unweigerlich packt einen der reine Klang dieser tiefempfundenen Musik und evoziert Bilder im Sekundentakt…

Das Projekt „That Land“ nahm seinem Anfang im Jahr 2005, als der Komponist und Klarinettist Don Li auf Einladung des Schweizer Möbelherstellers USM nach New York fuhr, um in deren Ausstellungsraum in Downtown Manhattan ein Musikprojekt aufzuführen. Mitgebracht hat Li den Lausanner Filmer Pierre-Yves Borgeaud sowie den in New York ansässigen Schweizer Produzenten und Keyboarder Peter Scherer (Ambitious Lovers, Arto Lindsay, Laurie Anderson, Bill Frisell, u.a. ). Auf der Basis einer Soundskizze Lis spielten die beiden Musiker zu den im Raum projizierten Landschafts- und Gletschervideos eine Musik, die wiederum als Grundlage diente für die spätere Studioaufnahme des Stücks im Berner Tonus-Music-Labor. Danach bearbeiteten die Musiker unabhängig voneinander in Bern und New York ihre Tonspuren. So komponierte Don Li entlang der bestehenden Tracks einen detaillierten Klarinettenpart, der sich vorwiegend durch Doppelnoten im Obertonbereich (Multiphonics) mit den elektronischen Klängen Scherers verbinden, worauf Peter Scherer in New York wiederum seine Sounds abstimmte, verdichtete, verfeinerte und letztlich damit den definitiven Mix produzierte. Die transatlantische Zusammenarbeit erstreckte sich über drei Jahre und mündete schliesslich in eine bizarr-schöne Klanglandschaft, die sich durch konsequente Reduktion und die Vermeidung von Metren, Melodien und Akkorden auszeichnet. Minimale Verschiebungen in den Parametern bewirken allerdings eine Art von akustischem Mahlstrom, der den Zuhörer unversehens in seinen Bann zieht. In scheinbar unendlicher Zeitlosigkeit schieben sich die Klänge und Töne voran, aufeinander, ineinander an einen unbekannten Ort. Der Zuhörer wird dort kaum so etwas wie Heimat finden, dennoch kann er sich in dieser Musik immer aufgehoben und sicher fühlen.